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Sprache und Offenheit als Schlüssel zur Welt

Vierzig Jahre ist es her, dass Dieter Voigt als Höherer Handelsschüler die Türen des Oswald-von-Nell-Breuning Berufskollegs verließ. Vierzig Jahre, in denen er sämtliche Kontinente der Erde als staunender Tourist sowie engagierter Unternehmer bereiste und bewohnte. Eindrucksvoll und lebhaft schildert Dieter (auf das Sie möchte er gerne verzichten - „so etwas gibt es bei uns in Brasilien nicht“) seinen Lebensweg und die damit verbundenen Erfahrungen. Angeregt vom Schüler*innenaustausch der Schule, ging es für den dann studierten Betriebswirt schon früh nach Frankreich. Über viele weitere Stationen und Arbeitgeber landete er schließlich in Südamerika und fand in Brasilien seine neue Heimat. Unterstützt von seiner brasilianischen Frau Christiane baute er ein SAP Beratungsunternehmen auf und arbeitete fortan mit namenhaften, internationalen Unternehmen in Lateinamerika zusammen. Das Oswald und seine damalige Klassenlehrerin Frau Arnswald legten hierfür die Basis. 

„Sprache war dabei immer das wichtigste. Naja, Sprache und offen sein. Offen für die Menschen und die Kultur. Du darfst da halt nicht hinkommen und einen auf dicke Hose machen. Das merken die Einheimischen sofort. Wenn du das nicht machst, dann werden dich die Menschen dort lieben.“ So antwortete Dieter auf die Frage eines Schülers, wie er in Brasilien und den anderen Ländern der Welt aufgenommen wurde. 

Neben den vielen Tipps und Anregungen für ein weltoffenes und mutiges Leben, konnte Dieter sicherlich viele Schülerinnen und Schüler durch seine offene Art begeistern. Eindrucksvoll und von der Schönheit des Kontinents begeistert, ließ er uns an seinen Erfahrungen und Eindrücken teilhaben. Er motivierte zur Entschlossenheit und Demut. Entschlossenheit, die eigenen Ziele zu verfolgen und Demut gegenüber all den Privilegien, die wir in Deutschland und Europa haben. Offener, gut ausgestatteter und freier Zugang zu Bildung ist ein Privileg, welches man wohl erst erkennt, wenn man es in die richtige Perspektive rückt. „Ohne Geld gibt es in Brasilien keine Bildung. Klar gibt es offene Schulen, aber die meisten, die sie verlassen, können nach 8 Jahren weder schreiben noch lesen.“ 

Wir bedanken uns recht herzlich bei Dieter und Christiane, dass sie sich die Zeit genommen haben und uns an ihrem Lebensweg und Lebenswerk haben teilhaben lassen. Gerne begrüßen wir die beiden wieder am Oswald. Aber hoffentlich nicht erst wieder in 40 Jahren. 

Tudo de bom-Alles Gute